Harburg – Viele S-Bahnhöfe sind der blanke Horror und ein einziges großes Klo für Tauben und Obdachlose. Lange Zeit führte im Süden die Station Harburg die Negativliste an, seitdem dort weitergearbeitet wird, ist Heimfeld an den unrühmlichen Platz 1 gerückt. Für etwa ein weiteres Jahr wird sich dort nichts ändern.
Offene Decken, herunterhängende Kabel, beißender Uringestank, Taubenkot, Müll, zwielichtige Gestalten – Bilder, die man eher aus Filmen kennt, dunkle und dreckige Hinterhöfe, in denen schlimme Dinge geschehen. Oder man schaut sich die ein oder andere S-Bahnstation an, besonders der Süden leidet extrem.
Neben der S3, die vermutlich so unpünktlich fährt, wie keine andere Linie, ärgert man sich südlich der Elbe auch extrem über die S-Bahnstationen. Lange Zeit dümpelte die Station Harburg vor sich hin, man musste sich beeilen, unter Baugerüsten durchzuhuschen, damit die Tauben einem nicht einen netten Gruß auf dem Kopf hinterließen.
Seit einigen Monaten geht es in Harburg langsam voran, damit wird Platz 1 frei, Heimfeld rückt unzweifelhaft nach, Neugraben ist nicht weit entfernt.
Die schlechte Nachricht: daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Eine Bahn-Sprecherin erklärte dazu auf unsere Anfrage: „Die Arbeiten werden hier mit Beginn des 3. Quartals 2022 wieder aufgenommen“, schränkte aber auch ein, dass dafür eine „notwendige Sperrung der Station und des S-Bahnverkehrs“ erst noch genehmigt werden muss. Sicher ist dieser Termin also auch noch nicht.
Grund für den Stopp der Arbeiten sind die Bauarbeiten der Stationen im Citytunnel und am Hauptbahnhof. Die Arbeiten wurden priorisiert, aber offensichtlich erst, nachdem in Heimfeld die Arbeiten schon begonnen haben: alles aufgerissen und von den Wänden geklopft, dann kam der Baustopp. Zusätzlich müssen noch „einige Gestaltungselemente, beispielsweise mit dem Lichtbeirat der Stadt Hamburg“, abgestimmt werden.
Bis es mit den regulären Bauarbeiten weitergeht, plant die Bahn auch keine weiteren Maßnahmen. In Heimfeld bleibt es also wohl noch auf lange Dauer schmutzig, dreckig und unansehlich.