Auf der heutigen Landespressekonferenz haben wir daran erinnert, dass uns mittlerweile drei Mal zugesagt wurde, Daten zu den Schnelltests nachzuliefern. Im März waren sie noch vorhanden, jetzt nicht mehr. Der Senatssprecher weist den Vorwurf allerdings zurück. Die Politik verspielt das letzte bisschen Glaubwürdigkeit.
Seit dem 8. März gibt es in Hamburg für jeden, der will, kostenlose Schnelltests. Termin buchen, hingehen, Test machen, fertig. Klingt unkompliziert, ist es erstaunlicherweise auch.
Fällt das Ergebnis negativ aus, ist alles gut, fällt es positiv aus, wird das Ergebnis an das Gesundheitsamt gemeldet und es muss ein PCR-Test nachgeholt werden, um das Ergebnis zu validieren. Die Schnelltest sind nicht ganz so exakt wie ein PCR-Test, sie schlagen öfter mal positiv aus, obwohl der Test negativ ist. Bis das Ergebnis des PCR-Tests vorliegt, muss sich der Proband in Selbstisolation begeben.
Nun war – und ist – die Befürchtung groß, dass durch die Schnelltests immer mehr Infektionen „entdeckt“ werden, und dadurch die Inzidenz in die Höhe schnellt, was zu stärkeren Einschränkungen führt.
Diese Befürchtung an sich ist auch solange berechtigt, wie der PCR-Test immer noch
- der in den Rechtsverordnungen und Gesetzen einzige Wert ist, an dem massive und umfangreiche Grundrechtseinschränkungen festgemacht werden, und
- mathematisch absolut dilettantisch berechnet wird – jeder Siebtklässler würde eine Sechs kassieren, wenn er Zahlen nicht ins Verhältnis zueinander setzt, sondern bei Vergleichen mit absoluten Zahlen arbeitet.
In Aller Deutlichkeit: es ist absolut nicht schlimm, wenn durch mehr Tests mehr Infektionen ermittelt werden. Es muss dabei lediglich auch berücksichtigt werden, dass die Anzahl der Tests generell, also höchstwahrscheinlich auch die Anzahl der negativen Ergebnisse, ansteigt.
Und eben…