Bisher haben die Bezirke Altona und Nord „Glühwein to go“ schon ab 16 Uhr verboten – jetzt gilt das Verbot stadtweit ganztägig.
Die bisherigen Maßnahmen des Senates zeigen nicht die gewünschte Wirkung, die Corona-Zahlen gehen keineswegs in dem Maße zurück, wie der Senat um den ersten Bürgermeister Dr. Tschentscher (SPD) sich das vorgestellt hat.
Neue Maßnahmen müssen also her. Neben den Infektionen aus den heimischen Wohnzimmern, die seit der Schließung der Gastronomie (wie von der Branche und Experten vorhergesagt) stark ansteigen, gibt es auch vermehrt Gruppen, die sich mit „Glühwein to go“ eindecken.
Hierbei wird das „to go“ allerdings nicht so wörtlich genommen, meistens bilden sich kleine, gesellige Gruppen, die unmittelbar vor der entsprechenden Lokalität verweilen, Abstände vermissen lassen und die Maske lose unter ihrem Kinn baumeln haben. Dass das ein Handeln der Verantwortlichen erzwingt, ist klar.
Anstatt nun aber kontrollierbare und reglementierbare Räume für die Personen zu schaffen, die – ganz offensichtlich – auf ein wenig Weihnachtsstimmung nicht verzichten wollen, agiert der Senat abermals völlig realitätsfern: auch diese Ansammlungen werden durch ein generelles „Glühwein-Verbot“ zu unterbinden versucht.
Die Folge ist absehbar: es werden noch mehr Treffen im privaten Umfeld stattfinden. Wenn die Schließung der Gastronomie schon nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt hat, wird die weitere „Verdrängung“ aus dem öffentlichen Raum zur Schaffung von weiteren Alternativ-Räumen führen: Wohnungen werden zu Glühwein-Treffs umfunktioniert.
Ohne Kontaktnachverfolgung, ohne Abstände, ohne Masken.