Mit ihrem letzten Update hat die Corona-Warn-App einen Hinweis über dem eigenen Impfnachweis erhalten: „Dieser QR Code lässt sich mit der CovPassCheck-App überprüfen“. Damit sollen Gastronomen, Veranstalter und andere Verantwortliche stärker an ihre Kontrollpflichten erinnert werden.
Ein Impfnachweis, digital wie analog, ist nur mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig. So soll sichergestellt werden, dass der Impfnachweis auch zu der Person „passt“, die vor einem Verantwortlichen steht. Oft genug wird diese Kontrollpflicht aber vernachlässigt, sie ist personal- und zeitintensiv, was sich wiederum in erhöhten Kosten niederschlägt.
Oftmals werden die Impfnachweise daher nur flüchtig geprüft, einige Verantwortliche machen es sich besonders leicht und sind schon zufrieden, wenn sie überhaupt einen Nachweis sehen. Eine genauere Prüfung, wie sie auch die Hamburger Corona-Verordnung vorschreibt, findet oftmals nicht statt.
Personen, die eventuell noch gar nicht oder nicht vollständig geimpft sind, sind erfinderisch: einfach das Zertifikat eines Freundes einscannen, oder auch einen Screenshot vom Handy eines Freundes vorzeigen. Verzichtet der Verantwortliche dann auf einen Abgleich mit dem Ausweis, kann das teuer werden: in Hamburg werden Besucher mit 300 Euro zur Kasse gebeten, der Verantwortliche ist mit 2.000 Euro dabei.
Um die Verantwortlichen an diese Pflicht zu erinnern, setzt der Bund indirekt auf die Gäste. Der entsprechende Hinweis in der App soll dafür sorgen, dass die Gäste von der Kontrollpflicht erfahren, im besten Fall die Verantwortlichen oder die Behörden vielleicht sogar auf die fehlende Kontrolle ansprechen.
Parallel zu dem Update der App wird auf die Kontrollpflicht auch auf Twitter hingewiesen: „Die Sichtprüfung eurer Impf-, Test- und Genesenen-Zertifikate reicht nicht aus!“ ist dort seit gestern zu lesen.
CovPassCheck, die App, mit der jeder digitale Impfnachweis, der dem EU-Standard entspricht, geprüft werden kann, ist für Verantwortliche und Behörden in allen gängigen AppStores kostenfrei erhältlich (Google, Apple, Huawei, weitere Informationen hier).
Der Datenschutz ist gewahrt, es werden keinerlei Daten von den Gästen gespeichert, die App kann auch im Offlinemodus verwendet werden. Es wird lediglich der vollständige Name, das Geburtsdatum und die Art des Zertifikates (Impfnachweis, Testnachweis oder Genesenennachweis) angezeigt. Diese Daten müssen die Verantwortlichen dann mit einem amtlichen Lichtbildausweis abgleichen.
Die gängigsten amtlichen Lichtbildausweise sind im Nachtleben wohl der Personalausweis oder der Führerschein. Aber auch ein Aufenthaltstitel mit Bild, der Dienstausweis einer Behörde oder andere amtliche Ausweise, auf denen die Person abgebildet ist, sind gültig.
Wer keinen digitalen Nachweis hat, muss darauf achten, dass er sein Impfheft oder seine Ersatzbescheinigung im Original mitführt. Kopien sind unzulässig, da die Echtheit nicht geprüft werden kann. Auch „zerfledderte“ Impfhefte, bei denen Seiten fehlen oder nicht mehr fest miteinander verbunden sind, führen zur Abweisung. Hier kann aber der Hausarzt des Vertrauens jederzeit ein neues Impfheft ausstellen.