Mitte – Ein Taschendieb wurde von einem Zeugen bei einem versuchten Diebstahl erwischt und zur Rede gestellt. Dieser verfolgte den Zeugen anschließend, griff ihn an und verletzte ihn auch mit einer Klinge am Kopf. Nach kurzer Flucht konnte er gestellt werden.
Ein 30-jähriger syrischer Asylbewerber versuchte gestern Nacht gegen 1:30 Uhr, einen 55-jährigen Fahrgast im Hauptbahnhof zu bestehlen.
Dazu näherte er sich dem Fahrgast, der am Gleis 5 auf seinen Zug wartete, und wollte mit einer einzelnen Klinge einer Schere den Trageriemen seiner Umhängetasche durchschneiden.
Hierbei wurde er von einem 29-Jährigen aus dem Landkreis Harburg beobachtet. Der Zeuge sprach den Taschendieb direkt an, weshalb es bei dem Versuch geblieben ist. Der junge Mann verließ anschließend den Bahnsteig, wurde von dem Syrer allerdings verfolgt.
Als der Taschendieb ihn eingeholt hatte, griff er ihn unvermittelt an und schlug auf ihn ein. Auch die Scherenklinge kam offensichtlich zum Einsatz, der Zeuge erlitt neben diversen Faustschlägen auch eine Nasenbeinfraktur und mehrere Stich- und Schnittverletzungen am Kopf und im Gesicht.
Er musste mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert werden, wo seine Wunden ärztlich versorgt wurden; nach jetzigem Sachstand konnte er das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen.
Bundespolizisten konnten den Tatverdächtigen auf Höhe der Mönckebergstraße auf der Flucht stellen und festnehmen.
Nach seiner Festnahme wurde der Syrer gefesselt zur Wache am Hauptbahnhof gebracht. In der Gewahrsamszelle verhielt er sich äußerst renitent und versuchte auch, sich selbst zu verletzen. Unter erheblichen Widerstand mussten dem Mann daher auch Fußfesseln angelegt werden.
Ein durchgeführter Drogenschnelltest ergab ein positives Ergebnis. Weiterhin wurden diverse rauschgiftverdächtige Substanzen bei der Durchsuchung der Bekleidung des Beschuldigten aufgefunden und sichergestellt.
Der syrische Asylbewerber wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft über den Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg der U-Haftanstalt zur Vorführung bei einem Haftrichter zugeführt.
Entsprechende Strafverfahren (Verdacht gefährliche Körperverletzung, Verstoß Betäubungsmittelgesetz) wurden eingeleitet. Die weiteren Ermittlungen werden vom Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt.
(ots) Verwendete Quellen: Material von „Bundespolizei Hamburg“, übermittelt durch news aktuell