In letzter Zeit häufen sich Berichte über wahllose Angriffe auf Jugendliche im Stadtpark, auch Messer sollen dabei eingesetzt worden sein. Die Polizei kann den berichteten Anstieg der Gewalttaten nicht bestätigen, behält den Stadtpark aber künftig intensiver im Blick.
Sommerliche Temperaturen und eine sich entspannende Corona-Lage: beste Voraussetzungen, um sich wieder im ohnehin schon beliebten Stadtpark zu treffen. Dazu kommt, dass der Senat mit seinen absurden Regeln dafür sorgt, dass sich die typischen Bereiche wie Reeperbahn, Innenstadt oder Sternschanze, die die Polizei kennt und gut im Griff hat, ab 23 Uhr leeren und die Menschen – neuerdings auch nachts – in den Stadtpark ausweichen.
Das zieht leider auch dunkle Gestalten an: in den sozialen Medien häufen sich in den letzten Wochen Berichte über Jugendgruppen, die wahllos Menschen angreifen, teilweise schwer verletzten, und dann unerkannt flüchten. Besonders von einer Gruppe wird dabei immer wieder berichtet: zwei bis fünf Jugendliche, südländisches Erscheinungsbild, etwa 16-19 Jahre alt, bekleidet mit blauen und schwarzen Jogginganzügen.
Eben diese Gruppe ist es, die auch am vergangenen Samstag wieder zugeschlagen hat, und zwar wortwörtlich: kurz nach Mitternacht wurde eine Gruppe Jugendlicher angegriffen und zusammengeschlagen, die Täter sind anschließend sofort geflüchtet.
Die Polizei konnte den Vorfall bestätigen und war auch mit mehreren Streifenwagen im Einsatz. Trotz intensiver Fahndung, teilweise auch mit den Opfern des Überfalls „im Huckepack“, konnten die Täter bislang allerdings nicht identifiziert werden.
In der gleichen Nacht soll es zwischen 3 und 4 Uhr zu einem erneuten Angriff gekommen sein, dabei wurden die Täter nach den Schilderungen der Opfer auch mit einem Messer bedroht. Zwei der drei Überfallenen mussten die Nacht nach eigenen Aussagen sogar im Krankenhaus verbringen. Auch hier sucht die Polizei noch die Täter. Eine Angriff von einer Woche zuvor wurde erst zwei Tage später angezeigt, was die Arbeit der Polizei zusätzlich erschwert.
Ähnliche Meldungen finden sich bei Facebook, Instagram und Jodel. Die Beschreibung der Täter und des Vorgehens ist dabei immer nahezu identisch. Die Polizei kann ein generell gestiegenes Gewaltpotential hingegen nicht bestätigen, am vergangenen Wochenende wurden im Bereich des Stadtparks 17 Einsätze verzeichnet. Nach Auskunft eines Polizeisprechers sei das ein durchschnittlicher Wert.
Nichtsdestotrotz wird die Polizei den Stadtpark künftig intensiver im Blick haben, wie ein Polizeisprecher erklärte.