Drogentaxi von Polizei „außer Dienst“ gestellt – 7 mal U-Haft

Festnahme
Festnahme (Symbolbild) - Bildnachweis: 4711018 / Pixabay

Ermittler der Abteilung für Organisierte Kriminalität des Landeskriminalamtes haben heute Morgen ab 6 Uhr in einem konzertierten Polizeieinsatz Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Dabei wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt, sieben Tatverdächtige wurden verhaftet und weitere vier Männer vorläufig festgenommen.

Umfangreiche Ermittlungen führten die Beamten des Drogendezernates auf eine größere Gruppe von Männern und einer Frau, die sich mutmaßlich zum professionellen Handel mit Drogen zusammengeschlossen und einen offenbar hamburgweit agierenden „Drogen-Lieferservice“ gegründet haben.

Nach den gewonnenen Erkenntnissen gehen die Ermittler von einem hierarchisch strukturierten Netzwerk aus, an dem die Verdächtigen mit unterschiedlichen Tatbeiträgen beteiligt gewesen sein sollen. So wurde offenbar eine Telefonzentrale eingerichtet, bei der die Kunden Bestellungen aufgeben konnten.

Andere Tatverdächtige waren für die Zusammenstellung der Bestellungen zuständig, wiederum andere lieferten diese mit Autos aus. Dieser kriminelle Service wurde den Konsumenten „24/7“ angeboten, offenbar gewährleistet durch die Implementierung klassischer Schichtarbeit.

Die Staatsanwaltschaft erwirkte daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse für 21 Wohnungen im Hamburger Stadtgebiet und einer Adresse in Norderstedt (Schleswig-Holstein). Daneben ergingen auch mehrere Haftbefehle.

In dem konzertierten Einsatz haben die Ermittler am frühen Morgen mit Unterstützung von Drogenfahndern, Polizisten der Bereitschaftspolizei, Diensthundeführern mit Drogenhunden, Beamten der Wasserschutzpolizei und mit Unterstützung der Polizei Schleswig-Holstein die Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle vollstreckt.

An der Adresse in Norderstedt, sowie an Wohnungsanschriften in Stellingen und Lokstedt, wurde eine Zugangssicherung durch die Unterstützungseinheit (USE) der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit durchgeführt. Bei einer Wohnung in Eimsbüttel übernahm die Zugangssicherung das Spezialeinsatzkommando.

Insgesamt führten die Durchsuchungen zum Auffinden zahlreicher Beweismittel. Neben mehreren Kilogramm Marihuana, fast einem Kilogramm Kokain und diverse Tabletten Ecstacy, stellten die Beamten auch eine Schusswaffe, einen hohen fünfstelligen Betrag mutmaßlichen Dealgeldes und auch mehrere Autos, darunter ein hochwertiger AMG-Mercedes, sicher.

Sieben per Haftbefehl gesuchte mutmaßliche Bandenmitglieder konnten durch die Polizisten in ihren Wohnungen angetroffen und verhaftet werden. Dabei handelt es sich um fünf Deutsche (18, 22, 24, 27, 45), sowie zwei Afghanen (23, 24).

Im Rahmen des Einsatzes wurden auch noch drei weitere Deutsche (24, 30, 32) und ein 32-jähriger Aserbaidschaner vorläufig festgenommen, bei denen sich aufgrund der Durchsuchungsergebnisse weitere tatrelevante Erkenntnisse ergaben.

Sie müssen sich nun vor einem Haftrichter verantworten und auch ihnen droht die Anordnung von Untersuchungshaft.

Weitere, ebenfalls von Durchsuchungsmaßnahmen betroffene Tatverdächtige, wurden erkennungsdienstlich behandelt und später wieder entlassen, da keine Haftgründe vorlagen. Bei ihnen handelt es sich um drei Deutsche (20, 25, 26), einen Deutsch-Kroaten (22) und eine 23-jährige Mazedonierin.

Die Ermittlungen und Auswertungen der Beweismittel dauern an. Den letzten Erfolg konnten die Drogenfahnder bereits Montag verbuchen.