Nach mehrmonatigen Ermittlungen haben Mittwochmorgen mehr als 200 Beamte der Polizei Hamburg in Begleitung von fünf Vertretern der Hamburger Staatsanwaltschaft in einer konzertierten Aktion 27 Wohnungen, Neben- und Geschäftsräume durchsucht, sieben Haftbefehle vollstreckt und einen Mann dem Haftrichter zugeführt.
Die Beamten der Abteilung für Organisierte Kriminalität im Landeskriminalamt ermitteln seit Oktober 2021 gegen mehrere in Hamburg ansässige Tätergruppierungen wegen des Verdachts des Rauschgifthandels im großen Stil.
Verschiedene Gruppen sollen dabei in unterschiedlichen Zusammensetzung Geschäftsbeziehungen zueinander unterhalten haben.
Bei den 24 Tatverdächtigen handelt es sich um 22 Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 19 und 68 Jahren mit deutschen, türkischen, griechischen und albanischen Staatsangehörigkeiten.
Sie sollen mit insgesamt rund zwanzig Kilogramm Kokain und mehr als eine Tonne Marihuana gehandelt und drei scharfe Schusswaffen verkauft haben.
Im Rahmen des Einsatzes, bei dem auch Spezialeinheiten und Rauschgiftspürhunde eingesetzt waren, stellten die Beamten im Ganzen etwa 380 Gramm Kokain, mehr als fünfeinhalb Kilogramm Marihuana, knapp drei Kilogramm Haschisch, Equipment für eine Marihuanaplantage, eine Schreckschuss- sowie eine Luftdruckwaffe, einige scharfe Patronen, zehn verbotene Gegenstände (Messer, Schlagstöcke), mehr als 27.000 Euro Bargeld und mehrere Luxusuhren sicher.
Weiterhin stellten die Ermittler auch fünf gefälschte und 48 Blanko-Impfausweise sowie eine Vielzahl weiterer Beweismittel sicher.
Neben den Durchsuchungsbeschlüssen und Haftbefehlen hatte die Staatsanwaltschaft Hamburg beim Amtsgericht auch Arrestbeschlüsse in einer Gesamthöhe von mehr als 4,5 Millionen Euro erwirkt. Diese konnten im Zuge der gestrigen Durchsuchungsmaßnahmen bereits teilweise umgesetzt werden.
Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der Beweismittel, dauern an.