Einige Teile Hamburgs litten im Verlauf des Vormittages teilweise unter extremen Unwettern. Die Feuerwehr war – und ist – ständig im Einsatz, auch die Höhenrettung musste ausrücken.
Am Morgen zog ein angekündigtes Unwetter über das Stadtgebiet und sorgte innerhalb kürzester Zeit für zahlreiche Einsätze bei der Feuerwehr.
Es kam zu lokalen Starkregenschauer und Gewitter mit heftigen Blitzen und Donner, die von Südwest nach Nordost über die Stadt zogen. Betroffen war überwiegend der Nordosten Hamburgs. Der Süden blieb bis auf etwas Regen weitestgehend verschont.
In den Stadtteilen Sasel, Poppenbüttel, Wellingsbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Bergstedt und Duvenstedt, sowie vereinzelt auch in anderen Stadtteilen, traten sogaer Bäche über die Ufer und Straßen wurden überflutet.
Keller von Wohngebäuden, Schulen und Tiefgaragen liefen mit Regenwasser voll; in der Rettungsleitstelle waren sämtliche Notrufabfrage- und Disponentenplätze besetzt, um die Vielzahl der Notrufe zeitgerecht an die Rettungs- und Einsatzkräfte weiterzuleiten.
Im Zeitraum von 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr wurden im sogenannten „Betriebszustand Ausnahme“ insgesamt rund 300 wetterbedingte Einsätze disponiert und überwiegend durch die Freiwilligen Feuerwehren abgearbeitet, welche mit 18 Wehren im Einsatz waren.
Auf einer Großbaustelle in der Hafencity an der Lucy Borchardt Straße wurden gegen 8.23 Uhr zwei Kranführer vom Gewitter überrascht und konnten ihre Kanzel nicht mehr rechtzeitig verlassen, als die ersten Blitze einschlugen. Die Rettungsleitstelle alarmierte einen Löschzug, einen Führungsdienst B, zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, den diensthabenden Pressesprecher und die Spezialeinsatzgruppe Höhenrettungen zum Einsatzort.
Ein Kranfahrer konnte eigenständig seine Kanzel verlassen und wurde nach rettungsdienstlicher Versorgung vorsorglich mit einem Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus befördert. Der zweite musste von den Höhenrettern der Feuerwehr in der Kanzel, in 85 Meter Höhe, rettungsdienstlich erstversorgt werden. Aufgrund einer Zustandsverschlechterung wurde der Patient im weiteren Verlauf mit einer Schleifkorbtrage aus ca. 40 m Höhe abgeseilt und anschließend mit notärztlicher Begleitung in ein Krankenhaus befördert. Anschließend wurde die Einsatzstelle der Polizei übergeben.
Um 8.28 Uhr meldeten Handwerker auf einer Baustelle in der Dammtorstraße (Hamburg-Neustadt) über den Notruf 112, dass zwei Kollegen auf einem Dach in circa 10 Meter Höhe vermutlich von einem Blitzeinschlag in einen nahestehenden Baukran verletzt wurden.
Daraufhin wurden von der Rettungsleitstelle der Feuerwehr eine Löschgruppe, ein Notarztwagen und zwei Rettungswagen zur Einsatzstelle alarmiert. Vor Ort stellte der Einsatzleiter fest, dass vier Handwerker ansprechbar und augenscheinlich unverletzt auf dem Dach standen. Sie wurden vom anwesenden Notarzt gesichtet, rettungsdienstlich versorgt und verblieben anschließend an der Einsatzstelle. Diese wurde der Polizei für weitere Ermittlungen übergeben.
Aktuell laufen vereinzelt noch wetterbedingte Einsätze, die sukzessive abgearbeitet werden. Der Führungs- und Lagedienst der Rettungsleitstelle steht in engem Kontakt mit den Mitarbeitern des Deutschen Wetterdienst und beobachtet die weitere Lageentwicklung.