Essen – Menschliches Versagen führte dazu, dass knapp 700 Essener persönliche Daten von wiederum 13.000 anderen Essenern per E-Mail erhalten haben. Direkt danach gab es eine zweite E-Mail mit der Bitte, die erste E-Mail doch einfach zu löschen.
Wie die WAZ hinter einer Bezahlschranke berichtet, hat das Impfzentrum in Essen Freitag Vormittag eine E-Mail an etwa 700 Personen geschickt, die bis zum 15. August einen Impftermin nach 18 Uhr vereinbart hatten, um diese über geänderte Öffnungszeiten im Impfzentrum zu informieren.
Dieser E-Mail waren jedoch drei Excel-Dateien angehängt, die wiederum die persönlichen Daten von 13.000 anderen Personen enthielten. Neben den Namen waren dort die Anschrift, Geburtsdatum und Impfstatus (Erst-/Zweitimpfung und das jeweilig verwendete Vakzin) einsehbar, bei vielen auch noch Telefonnummer und E-Mailadresse.
Ursache soll menschliches Versagen gewesen sein, keine IT-Panne: die Mitarbeiter aus dem „Backoffice“ des Impfzentrums, die die Mails verschicken, haben schlicht und ergreifend vergessen, die Exceldateien aus der erzeugten E-Mail zu löschen.
Nachdem die Panne bekannt wurde, schickte das Impfzentrum noch am Nachmittag eine zweite E-Mail hinterher: man bat für den „unverzeihlichen Fehler“ um Entschuldigung und forderte die Empfänger auf, die bereits empfangenen Daten zu löschen. Der Landesdatenschutz wurde vom Impfzentrum binnen der vorgeschrieben 72 Stunden informiert, dort wird der Vorfall derzeit untersucht.
Die Empfänger der E-Mail äußerten überwiegend Unverständnis gegenüber der WAZ. Dass ein Impfzentrum noch auf Excel-Listen angewiesen sei, sei genau so schlecht wie die Tatsache, dass es bei solchen Massenmails wohl weder einen Freigabeprozess, noch ein Vier-Augen-Prinzip zu geben scheint.