Bergedorf – Freitagnachmittag brannte es im Fersenweg in Kirchwerder. Obwohl knapp 100 Einsatzkräfte vor Ort gewesen sind, kam für eine 83-Jährige jede Hilfe zu spät, sie erlag noch am gleichen Abend ihren Brandverletzungen.
Gegen 14:40 gingen mehrere Notrufe bei Polizei und Feuerwehr ein: ein zweigeschossiges Haus soll brennen, zudem werden zwei Bewohnerinnen im brennenden Haus vermutet.
Die Leitstelle der Feuerwehr erhöhte auf Grund der zahlreichen Notrufe die Alarmstufe noch vor Eintreffen der ersten Fahrzeuge, so dass direkt mehrere Fahrzeuge alarmiert wurden. Die zuerst eintreffenden Einsatzkräfte begangen sofort mit der Suche nach den vermissten Bewohnerinnen.
Eine der vermissten Bewohnerinnen wurde von Kräften der Freiwilligen Feuerwehr aus dem brennenden Haus gerettet, vor Ort von einem Notarzt versorgt und anschließend mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik transportiert. Trotz aller Bemühungen verstarb sie dort abends an ihren schweren Verbrennungen.
Die zweite vermisste Bewohnerin befand sich entgegen erster Vermutungen nicht im brennenden Haus und erreichte das Haus eigenständig, während die Löscharbeiten noch im Gange waren. Sie musste von einem Notfallseelsorger betreut werden, blieb aber unverletzt.
Eine große Herausforderung stellte bei den Lösch- und Rettungsarbeiten die enorme Hitzeentwicklung im Bereich des Obergeschosses dar, so dass von außen über eine Drehleiter Teile des Daches geöffnet wurden, um einen Hitzeabzug zu ermöglichen.
Zur Brandbekämpfung mussten ebenfalls große Teile des Daches aufgenommen werden, ein Baustatiker wurde zur Beurteilung der Einsturzgefahr angefordert.
In Absprache mit dem Statiker entfernten die Einsatzkräfte stark einsturzgefährdete Bauteile im Dachbereich. Nach mehr als drei Stunden konnte „Feuer gelöscht“ gemeldet werden.
Die Feuerwehr war mit zwei Löschgruppen der Berufsfeuerwehr, sechs Freiwilligen Feuerwehren (Kirchwerder-Nord, Kirchwerder-Süd, Kraul, Curslack, Eißendorf Versorgung, Fünfhausen), dem Führungsdienst, diversen Kräften der Logistik, einem Rettungshubschrauber, drei Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug und einem Pressesprecher vor Ort.
Die Polizei sicherte den Einsatz mit fast einem Dutzend Streifenwagen ab und übernahm die Einsatzstelle nach den Löscharbeiten zur Ermittlung der Brandursache. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.
Die Ursache ist noch unklar und Gegenstand der weiteren Ermittlungen.